Und der Klient bewahrt alles Mögliche auf …, sogar das Bonbon-Papier der Süßigkeit, welche ihm vor Jahren geschenkt wurde. Doch auch alte und abgetragene Kleidung, die nie wieder angezogen wird; Alte Zeitungen und Flyer, die er auf der Straße in die Hand gedrückt bekommen hat; kaputte Blumenvasen und Schallplatten, die nie wieder gehört werden. Man könnte meinen, dass es das Ziel des Mannes sei, sich umgeben von unbrauchbaren Objekten in einer Wohnung zu verschanzen… So oder ähnlich könnte ein Berichtseintrag nach einem Hausbesuch bei einem Messie lauten. Einer Schätzung aus dem Jahr 2022 zufolge leben allein in Deutschland ca. 1,8 Millionen Menschen mit dem Messie-Syndrom.
Inhalt
In dieser Fortbildung werden die Hintergründe für das außergewöhnliche Verhalten sogenannter Messies beleuchtet. Die zugrundeliegenden Krankheitsbilder werden erklärt und Symptome differenziert. Ziel der Fortbildung ist es, Betroffene zu verstehen, zur Kooperation zu ermutigen und durch gezielte Unterstützungsangebote zu begleiten. Ebenso wichtig ist es, (eigene) Grenzen der Hilfe zu erkennen und achtsam mit ihnen umzugehen. Im Rahmen eines fachlichen Austauschs sollen praktische Handlungsangebote eingeordnet und Möglichkeiten der Einsetzung ausgelotet werden.
Kompetenzerwerb
Sie erhalten eine Einführung in die Krankheitsbilder, die allgemein als Messie-Syndrom bekannt sind und lernen die Symptome sowie die dahinterliegenden Ursachen einzuordnen. Ein adäquater Umgang mit Betroffenen wird anhand praktischer Beispiele verdeutlicht. Im gemeinsamen Austausch reflektieren Sie das eigene Verhältnis zu Sauberkeit und Ordnung und erlernen zur Selbstfürsorge im Umgang mit Betroffenen.
Dozent*in
Claudia Rönneper Messie Fachkraft Stadtverwaltung Düsseldorf, Gesundheitsamt Abteilung Sozialpsychiatrie